Seit dem Historikertag ist nun einige Zeit ins Land gegangen. Und nach dem Göttinger Treffen im September 2014 wird dem einen oder anderen Teilnehmer inzwischen aufgefallen sein, dass das mediale Echo, gemessen an vorherigen Austragungen, vergleichsweise gering geblieben ist. Im persönlichen Gespräch – zugegeben: eine sehr subjektive Perspektive – kam man kaum umhin, darüber eine gewisse Enttäuschung zu spüren (letztendlich sind HistorikerInnen traditionell sehr öffentlichkeitsaffin). Dieses 50. Aufeinandertreffen der Zunft scheint im gemeinsamen kollektiven Gedächtnis vor allem sequentiellen Charakter anzunehmen: Der Historikertag war ein Ritual. Doch liest man ihn als eben solches, fällt auf: Er war auch wichtig.
Nun ist er zu Ende – der 50. Historikertag mit 3.120 angemeldeten Teilnehmern, über vierhundert Tagesgästen und noch einmal genauso vielen Referenten. In rund siebzig Sektionen wurde von der „Agonalität der politischen Kultur des antiken Roms“ bis hin zur Frage der „Wiedergutmachung vor und nach 1989“ referiert, umrahmt von einem Kultur- und Schülerprogramm, von Sonder- und Festveranstaltungen, ergänzt durch ein Doktorandenforum sowie die Mitgliederversammlungen der historischen Verbände. Alles gefasst unter dem Motto: „Gewinner und Verlierer“.
Vom 23. bis zum 26. September findet in diesem Jahr der 50. Deutsche Historikertag in Göttingen statt. Der größte geisteswissenschaftliche Kongress in Europa bietet unter dem Motto „Gewinner und Verlierer“ etwa 3000 angemeldeten TeilnehmerInnen die Möglichkeit, in 74 Sektionen über 400 ReferentInnen anzuhören. Daneben gibt es eine Fach- und Verlagsausstellung mit 150 Ausstellern, ein Schülerprogramm, ein Doktorandenforum mit Poster-Ausstellung und ein umfassendes Rahmenprogramm mit Stadtführungen, Exkursionen und erstmalig einem History Slam.