Herr Dr. Pawelzik, Sie sind bekennender »Burnout-Skeptiker«. Warum?
Glaubt man den medialen Botschaften der letzten Jahre, so leben wir in einer furchtbaren Gesellschaft: Wir arbeiten uns krank! Wir sind gehalten, immer größeren, immer dichteren und vor allem ständig gegenwärtigen Arbeitsanforderungen zu genügen. Folge dieser Situation ist, so wird suggeriert, eine Epidemie arbeitsbedingter chronischer Erschöpfung, die man neuerdings »Burnout« nennt.
Bei dem Versuch, diese Behauptungen nachzuvollziehen, stimmen mich unter anderem die folgenden Beobachtungen skeptisch: Erstens, wir arbeiten heute weniger als Vorläufergenerationen, haben mehr Freizeit und Urlaubsanspruch, genießen mehr sozialstaatliche Unterstützung und leben nachweislich immer länger.
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