Die DDR war kein Unrechtsstaat. Mit diesem schlagzeilenträchtigen Satz hat Gregor Gysi vor wenigen Wochen einmal mehr gezeigt, dass das vermeintlich letzte Wort über die DDR noch längst nicht gesprochen ist. Aber die vielfach empört unterstellte und de facto auch so zur Schau getragene Ignoranz Gysis gegenüber den Realitäten des real existierenden Sozialismus, die er mit advokatischer Spitzfindigkeit nicht an die Herrschaftsgestalt der DDR bindet, sondern an die Legitimität der Gründung eines zweiten deutschen Staates jenseits der westlich kontrollierten Sektoren nach 1945, zeugt von einer klaffenden sprachliche Lücke.
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