Anfang der 2000er Jahre schrieb der Schriftsteller Nicol Ljubić eine Art Erlebnisbericht, wie er in die SPD eintrat und welche Erfahrungen er mit der damaligen Kanzlerpartei gesammelt hat. Eine Dekade später legen unabhängig voneinander zwei Mitglieder der Piratenpartei nun dar, wie sie es ein knappes Jahr in der Partei ausgehalten haben und welche Schlüsse sie daraus ziehen. Die Erfahrungsberichte beschreiben dabei überaus bunt und umfangreich sowohl die Stärken als auch die Schwächen der Piratenpartei.
→ weiter lesenFolgt man den Kommentierungen in den Medien während der letzten Tage, ist das Urteil über die Piratenpartei längst gesprochen: Sie ist gescheitert. „Bye, Bye“ ruft Spiegel Online und Welt Online sekundiert, dass man diese Partei in der Verfassung schlicht nicht brauche. Seit Monaten scheinen sich die Politneulinge in erster Linie mit sich selbst zu beschäftigen. Nachdem sie im Wahlkampf noch vollmundig Bürgerbeteiligung, einen neuen politischen Stil nebst radikaler Abkehr von den ritualisierten Ränkespielen der Parteien und eine an Sachfragen ausgerichtete Politik angekündigt hatten, stellen nicht nur die professionellen Beobachter fest, dass sie „wie die Großen, nur fieser“ agierten.
→ weiter lesenIm Laufe der letzten Tage und Wochen wurde hier, in unserem Hause, viel über die kommende Landtagswahl sinniert und auch diskutiert. Es wurde erörtert, wie groß die Chancen der einzelnen Parteien wohl sind, am 20. Januar ins Leineschloss gewählt zu werden. Das Urteil über die Aussichten der Piratenpartei war dabei vielfach kurz und schonungslos: „Sie werden es nicht schaffen.“ Mehr gebe es dazu nicht zu sagen. Doch, wer den Wahlkampf der Partei auch vor Ort verfolgt hat, wird nachdenklich, hält inne und fragt sich: Gibt es tatsächlich nichts zu sagen? Wohl schon.
In der letzten Woche haben wir hier im Blog gefragt: Nach einem Jahr im Parlament: Was bleibt übrig vom Piratenhype? Unsere Piratenforscher Alexander Hensel und Stephan Klecha antworten im Video auf die Fragen und Thesen unserer Leserinnen und Leser.
Alexander Hensel und Stephan Klecha sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie arbeiten in einem Forschungsprojekt über die Piratenpartei. Zusammen mit Franz Walter haben sie jüngst „Meuterei auf der Deutschland – Ziele und Chancen der Piratenpartei“ im Suhrkamp-Verlag veröffentlicht.
→ weiter lesenLieber Leserinnen und Leser,
das Podcastteam unseres Instituts wagt sich in neue Gefilde: Morgen drehen wir mit unseren Mitarbeitern Alexander Hensel und Stephan Klecha einen Podcast zum Thema Piratenpartei. Der thematische Aufhänger ist:
Nach einem Jahr im Parlament: Was bleibt übrig vom Piratenhype?
Wir möchten Sie und Euch dazu auffordern, uns Fragen, Thesen und Meinungen zu senden, auf die unsere Piratenforscher im Podcast reagieren können. Alle Antworten bitte bis morgen (19.09.2012) früh um 10 Uhr als Kommentar hier im Blog, auf Facebook, Twitter oder an homepage@demokratie-goettingen.de
Mit besten Grüßen,
Das Podcast-Team
→ weiter lesenEtwas mehr als ein Jahr vor der Bundestagswahl 2013 steht die Piratenpartei vor einigen großen Herausforderungen. Stephan Klecha präsentiert erste Ergebnisse unseres von der Otto-Brenner-Stiftung geförderten Forschungsprojektes über die Piratenpartei. Ihm antwortete im Anschluss daran Meinhart Ramaswamy von der niedersächsischen Piratenpartei.
Video: Severin Caspari und Alexander Hensel
→ weiter lesenDer Chaos Computer Club (CCC) gilt heute als eine der wichtigsten zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bereich der Netzpolitik. Gegründet wurde der CCC allgerdings lange vor der Verbreitung des Internets. Mitbegründer Klaus Schleisiek (alias Tom Twiddlebit) skizziert im Interview mit „Unter der Lupe“ die Geschichte und Entwicklung des Clubs vom BTX-Hack bis in die Gegenwart.
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→ weiter lesenWie verändert das Internet Politik, Parteien und Zivilgesellschaft? Der Politikwissenschaftler Christoph Bieber berichtet im Interview mit „Unter der Lupe“ über ältere und neuere politische Webexperimente, analysiert den Erfolg der Piratenpartei und die Reaktionen der etablierten Parteien auf die Herausforderungen im Netz.
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→ weiter lesen[gastbeitrag]: Saskia Richter vergleicht die frühen Grünen mit der Piratenpartei.
Seit der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses im September 2011 ziehen die Piraten in die deutschen Parlamente ein. Transparent wollen sie sein, jedem Bürger einen Einblick in die Abstimmungsprozesse gestatten und ihn zur Teilhabe anregen. Ihre Positionen zu Bürgerrechten und Bildungspolitik bleiben flexibel, sie sollen immer wieder neu bestimmt werden.
Lauscht man dem medialen Echo des Offenbacher Parteitags der Piratenpartei, ist dieses auffällig positiv. Nach dem Wahlerfolg in Berlin scheint die Piratenpartei auch auf Bundesebene auf dem Weg der politischen Etablierung zu sein. Der starre Blick auf einen möglichen Einzug in den nächsten Bundestag übersieht jedoch leicht ihre aktuellen politischen Potentiale: Die Partei wirkt auch außerhalb des Parlaments bereits als Motor für die Entwicklung von alternativen politischen Inhalten und für die Modernisierung der politischen Kultur. Die Ereignisse und Ergebnisse des Parteitags in Offenbach könnten nun den Erneuerungsdruck auf die etablierten Parteien nochmals erhöhen.